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Artikelserie: Positive Psychologie – Vergangenheit aufarbeiten

Was Glück eigentlich ist, fragen wir uns wahrscheinlich alle. Es gibt wahrscheinlich ebenso viele Definitionen vom Glück wie es Menschen auf der Erde gibt. Allerdings stellt es ein lohnenswertes Ziel für jeden dieser Menschen dar glücklicher zu werden. Wie erreicht man das aber? Ich wette, du hast es noch nicht mit Wissenschaft versucht.

Die Wissenschaft beschäftigt sich nun schon seit einiger Zeit mit dem Glück. Es steht die Frage im Raum, wie man glücklicher werden kann. Mit eben diesen Methoden beschäftigt sich die postive Psychologie.
Was ist positive Psychologie
Die positive Psychologie erforscht alles, was die Lebensqualität eines Menschen erheblich verbessern kann. Dazu gehören unter anderem persönliche Eigenschaften sowie äußere Umstände und den Umgang mit dem Faktor Zeit.
Ich habe eine Weile darüber nachgedacht wie man die positive Psychologie am Besten beschreiben kann. Im Prinzip geht es einfach um Methoden die du im Alltag einsetzen kannst um langfristig glücklicher zu werden.
Was dir die positive Psychologie bringt
Es geht bei der positiven Psychologie, wie schon gesagt, um Wege und Möglichkeiten ein erfüllteres Leben zu führen, einen Sinn zu finden und Ziele zu erreichen. Auch zu erfüllenden Beziehungen und dem guten Umgang mit anderen Menschen tragen diese Methoden bei.
Wenn man lernt mit sich selbst und der Welt gut umzugehen dann kann man nur gewinnen. Es handelt sich hierbei um eine Wissenschaft und zahlreiche Studien und Forschungen belegen, dass du glücklicher wirst wenn du auch nur einen Teil dieser Erkenntnisse in deinem Alltag umsetzt.
Die Artikelserie
In den folgenden Artikeln zu diesem Thema werde ich die verschiedenen Aspekte der positiven Psychologie offen legen und die Anleitungen bereitstellen, mit denen du  diese positive Psychologie in deinem Alltag umsetzen kannst.
Die Vergangenheit bearbeiten
Wie so oft lohnt es sich erst einmal auszumisten und aufzuräumen wenn man mit etwas anfängt.
Wahrscheinlich hast du in der Vergangenheit eine Menge schöner und auch nicht so schöner Erfahrungen gemacht. Diese Erfahrungen haben dich geprägt und lösen noch heute eine ganze Bandbreite von Gefühlen aus.
Der richtige Umgang mit negativen Erfahrungen in der Vergangenheit ist ziemlich wichtig, um in Zukunft ein glückliches Leben führen zu können.
Um dir einen groben Überblick zu verschaffen kannst du deine wichtigsten Erfahrungen einmal Kartographieren. Zeichne eine Zeitleiste und daneben zwei Spalten. Eine für die positiven und eine für die negativen Erfahrungen. So hast du für die spätere Arbeit damit einen guten Überblick.
Gibt es schlimme Dinge, die du einfach nicht vergessen kannst? Wenn du an sie denkst, fühlst du dann Ärger, Groll, Wut oder ähnliche schädliche Gefühle?
Loslassen und Vergeben klingt so einfach – ist es aber nicht. Deshalb ist es aber nicht weniger wichtig.

Sich zu ärgern gleicht dem trinken von Gift und dann zu hoffen, es würde deine Feinde töten.
Nelson Mandela

Wenn du dich über Vergangenes ärgerst und grämst, schadest du immer nur einem: nämlich dir selbst. Also lohnt es sich für dich, das Loslassen und Vergeben zu üben, oder?
In der PP gibt es zehn Schritte zur Vergebung:
1. Niemand ist perfekt
Erkenne an, dass wir alle nur Menschen sind. Keiner ist perfekt, auch du nicht.
2. Versuche es wieder gerade zu rücken
Hast du das Gefühl, du hast etwas falsch gemacht? Dann entschuldige dich und suche das Gespräch. Hat dich jemand verletzt, dann sprich ihn ebenfalls darauf an. Versuche deine Gefühle und deine Sicht der Dinge darzustellen. Wenn sich die Situation so nicht löst, dann fühlst du dich wenigstens besser, weil du gehandelt und dich geöffnet hast, denn wer nicht kämpft hat schon verloren.
3. Drücke deine Gefühle aus
Im Idealfall ist das jetzt schon passiert, was aber wenn die betroffene Person nicht mehr greifbar ist? Dann kannst du zum Beispiel einen Brief schreiben, um deine Gefühle zu ordnen und auszudrücken.
4. Nimm eine Entschuldigung an
Akzeptiere dass dein Gegenüber nach seinem damaligen besten Wissen gehandelt hat. Das gleiche gilt auch für dich selbst.
5. Akzeptiere die Realität
Das Leben ist nicht immer gerecht und gut. Schlimme Dinge passieren. Frag dich nicht warum es dich getroffen hat, sondern akzeptiere dass es eben so ist und versuche lieber dem ganzen auch etwas postitives abzugewinnen.
6. Generalisiere nicht
Weil ein Mensch dir einmal etwas getan hat heißt das nicht, dass alle Menschen so sind. Nimm jeden Menschen als individuelles Wesen mit ganz eigenen Verhaltensweisen an.
7. Suche dir professionelle Hilfe
Manche Erlebnisse sind schwer zu überwinden. Wenn es notwendig ist dann nimm auch Hilfe von außen in Anspruch.
8. Stelle deine Gefühle in Frage
Bringt es dir noch etwas, an deinem Ärger festzuhalten, zu schimpfen oder andere Leute zu verurteilen?
9. Setze dich mit dem Ereignis auseinander
Nimm dir auch mal Zeit darüber nachzudenken, denn Verdrängung bringt dich nicht weiter.
10. Suche die guten Dinge
In deinem Leben gibt es auch schöne Dinge. Suche sie, trage sie zusammen und freue dich über sie. Verfalle nicht dem glauben, dir würden immer nur schlechte Dinge widerfahren.
Meine Mutter hat einiges Falsch gemacht als ich klein war. Eine Zeit lang war ich auch wirklich böse auf sie. Inzwischen bin ich das nicht mehr.
Ich weiß, dass sie nach ihrem besten Wissen gehandelt hat und habe sie oft angesprochen um ihr meine Gefühle darzulegen. Am Ende haben wir leider kein enges Verhältnis mehr zueinander.
Negative Gefühle die mich belasten habe ich wegen dieses Themas nun aber nicht mehr. Es galt einfach zu akzeptieren dass es geschehen ist und sich nun auch nicht mehr ändern lässt. Mit diesem Gedanken kann ich gut leben und ich bin auch nicht mehr böse oder wütend.
Ereignisse aus deiner Vergangenheit die dich noch immer belasten kannst du so abarbeiten.
Damit du weißt was du jetzt zu tun hast
1. Vergangene Erfahrungen festhalten
2. Emotionale Nachwirkungen erspüren
3. Belastende Ereignisse verarbeiten und loslassen
Negative Gefühle loslassen mit dem AIM-Modell
Wie du auf eine bestimmte Situation reagierst hängt im Wesentlichen davon ab, wie du sie bewertest. Mit dem AIM-Modell lassen sich vergangene Interpretationen nachträglich verändern.
AIM steht für Augen auf – Interpretieren – Memorieren.
Augen auf – Um was für eine Situation handelt es sich?
Interpretieren – Wie interpretiere ich das Ereignis? Meistens gibt es mehrere Möglichkeiten eine Situation zu bewerten.
Memorieren – Wie speichere ich die Situation in meinem Gedächtnis ab und wie wirkt sich das auf mein heutiges Handeln und Denken aus?
Nimm eine Situation aus deiner Vergangenheit, mit der du negative Gefühle verbindest. Beschreib die Situation so genau und neutral wie möglich. Beschreib danach deine Interpretation der Dinge, deine Gefühle und Gedanken.
Beispiel:
Situation
Mein Partner kommt nach Hause, ist abwesend und begrüßt mich nicht wie üblich.
Gedanken
„Was habe ich getan?“, „Liebt er mich nicht mehr?“, „Warum ist er so gemein zu mir?“ und ähnliches.
Gefühle
Ich bin verletzt, enttäuscht, traurig, wütend und empört.
Verhalten
Ich schotte mich von ihm ab und schmolle, reagiere nicht mehr wenn er mich anspricht, fange an mit ihm zu streiten weil er mich nicht begrüßt hat.
Körperliches Empfinden
Schwäche und Lustlosigkeit, Übelkeit, Unwohlsein im Bauch.
Diese Interpretation der Situation hat vielleicht zur Folge dass ich mich zumehmend ungeliebt und alleine fühle und auf Kleinigkeiten intensiver reagiere.
Nun da das Ereignis festgehalten wurde kannst du anfangen nach einer alternativen Interpretation zu suchen. Zum Beispiel:
Gedanken
„Vielleicht geht es ihm nicht gut.“, „Hatte er einen schlechten Tag bei der Arbeit?“
Gefühle
Ich fühle mit meinem Partner und habe Verständnis für seine weniger gute Laune.
Diese Alternativen führen nicht zu den Spannungen, wie es die erste Version der Interpretation getan hat.
Die Reaktion lässt sich im Nachhinein natürlich nicht mehr ändern, durchaus aber die Gefühle, die man mit der Situation verbindet und damit auch ihre zukünftigen Folgen.
Jetzt kannst du loslegen, viel Spaß beim „Ausmisten“. Nächste Woche geht’s weiter mit Leben im Hier und Jetzt.
Welche negativen Gefühle hast du bereits losgelassen und welche hängen dir noch immer nach? Ich freue mich über deinen Kommentar 🙂
Hier findest du die weiteren Beiträge der Artikelserie

Hier und Jetzt
Optimistisch in die Zukunft
Sinn im Leben
Persönliche Stärken finden und einsetzen
Self-Image
Funktionierende Beziehungen