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Wie Fuckups zu Wins werden + 6 Tipps zum Scheitern

Der größte Dreck der in meinem Leben passiert ist hat mir wahrscheinlich am meisten gebracht.
Warum ich dir heute davon erzähle? Na weil sich in deinem Lebenslauf sicher auch einige Dinge türmen, die sagen wir Mal nicht ganz so cool waren – und wahrscheinlich werden es auch nicht weniger.
Aber ich will dir ein bisschen Mut machen das, was zunächst uncool erscheint auch Mal mit anderen Augen zu betrachten.

Ich will leben

Es war wahrscheinlich sowas wie die Blüte meines Lebens, recht frisch aus dem Elternhaus raus, mitten in der Wunschausbildung und gerade seit einer Woche einen neuen Job als ich eines schönen, sonnigen Sonntag Mittags die kontrolle über meinen kleinen Twingo verlor und mit voller Wucht und quietschenden Reifen gegen eine Mauer prallte.
Einige unklare Stunden später erwachte ich im Krankenhaus und erblickte die besorgten Gesichter meiner Geschwister. Das Bild des Erwachens in Krankenhäusern war mir zu gut bekannt und mein erster Gedanke war: „Fuck.“
Als ich realisierte dass ich einen Unfall gebaut hatte und körperlich ziemlich mitgenommen war setzte die Panik ein. Ich dachte nun würden sie mich kündigen, denn schließlich war ich noch in der Probezeit und würde erst einmal sechs Wochen lang Geld kosten. Ich dachte: „Scheiße, jetzt hast du kein Auto mehr, wie sollst du denn überhaupt zur Arbeit kommen?“ Und ich fragte mich ob ich überhaupt wieder richtig gesund werde.
Verdammt mieses Gefühl. Sicher kommt es dir bekannt vor, wenn auch hoffentlich nicht etwas ganz so krasses passiert ist.
Der erste Gedanke ist eben immer „Fuck, jetzt ist alles versaut.“ Die Zeit im Krankenhaus war natürlich auch nicht so geil und der ganze Spaß hat mich eine Stange Geld gekostet – und jetzt kommt das große aber.
Dieser Unfall war bis dahin das Beste was mir je passiert ist.
Motivation
Klingt erstmal komisch, ich weiß. Aber dieser Vorfall hat mein Leben ziemlich verändert.
Zum ersten Mal in meinem Leben war ich froh, am Leben zu sein.
Viele Jahre lang war ich depressiv und habe auch heute noch damit zu kämpfen, doch nachdem mir klar wurde, dass ich um Haaresbreite dem Tod entgangen war, beschloss ich mein Leben zu verändern und zu nutzen und einfach das Beste daraus zu machen. Auch deshalb ist dieser Blog entstanden.
Dankbarkeit
Ich bin noch immer dankbar. Nicht nur für mein Leben sondern auch dafür, dass ich mich alleine waschen und ernähren kann. Dass ich Treppen steigen kann, dass ich meine Beine bewegen kann.
Die Zeit in der ich all das nicht konnte und auf die Hilfe anderer angewiesen war hat mir gezeigt, was für ein Geschenk Autonomie ist.
Mut
Mit einigen gebrochenen Knochen lässt es sich leider nicht mehr so leicht leben. In dieser Zeit habe ich gekämpft, Tag für Tag und ich habe eine wichtige Sache über mich gelernt – nämlich dass ich eine wahre Kämpfernatur bin und mich nichts so schnell aufhält.
Einer der schönsten Momente meines Lebens war es übrigens, als mein Bein anfing zu zittern, nachdem ich mich wochenlang noch so sehr anstrengen konnte und sich doch nichts bewegte.
Der Gedanke daran, dass man sich über ein leichtes Zittern so sehr freuen kann bringt mich noch heute zum Lächeln.

Neue Ordnung

Im letzten Jahr saß ich auf dem Balkon meiner Schwester in der Sonne, mit einem Bier in der Hand und einem Lächeln im Gesicht, obwohl das keiner so recht verstehen konnte.
Ein paar Monate zuvor hatte ich mich nämlich von meinem Freund getrennt. Wegen eines Streits mit ihm verlor ich mein Dach über dem Kopf und wusste ganze zwei Monate lang nicht wohin mit mir und meinen beiden Kätzchen. Daraufhin flatterte auch noch die Kündigung ins Haus, das Chaos war perfekt.
Wenn ich einen Nullpunkt in meinem Leben bestimmen müsste, dann wäre es wohl der. Und trotzdem konnte ich lächeln, mein Leben genießen und ruhig in die Zukunft schauen. Auch aus dieser Zeit habe ich verdammt viel gelernt.
Minimalismus
Ich habe in den besagten Zwei Monaten aus einem Karton gelebt. Mehr meiner persönlichen Dinge und Kleidung hatte ich nicht bei mir.
Und ich brauchte es auch nicht, es war wirklich überhaupt kein Problem.
Ich habe die wenigsten Dinge vermisst die ansonsten nur ungenutzt in der Wohnung herum stehen. Da wurde mir so richtig klar, dass man nicht viel Materielles braucht um glücklich zu sein.
Selbstsicherheit
Wie ich es geschafft habe trotzdem zu lächeln? Ich habe mir ganz einfach gedacht: Heute in einem Jahr wird das alles kein Problem mehr sein. Und siehe da, ich hatte Recht.
Die Zeit habe ich ganz einfach genutzt um zu mir selbst zu finden, mir zu überlegen was ich eigentlich will und was wirklich wichtig ist im Leben.
Nachdem ich diese Misere unbeschadet überstanden habe, ist es heute auch leichter für mich mit solchen vermeintlichen Katasptrophen umzugehen, auch wenn es natürlich manchmal trotzdem schwierig ist.
Manchmal muss das Leben auch einfach Mal kräftig durcheinander gewirbelt werden, damit man am Ende den richtigen Weg finden kann.
Nicht aufgeben
Mein größtes Problem zu der Zeit waren die Katzen. Naja nicht die Katzen selbst natürlich, doch schien es unmöglich zu sein, sie bei mir zu behalten.
Ich selbst hätte in meinem Auto schlafen können, bei Freunden und Familie, notfalls sogar in einer Unterkunft für Obdachlose. Doch in vielen Wohnungen sind Katzen nicht erlaubt und in meinem Auto hätte ich sie nun auch nicht einsperren können.
Ständig versuchte mir jemand „Realismus“ einzubläuen und mich davon zu überzeugen dass ich die Katzen mindestens vorübergehend in ein Heim geben muss. Nun ich habe mich quer gestellt und habe gemacht und getan nur um die beiden bei mir behalten zu können. Am Ende habe ich es geschafft und alle Mühe hat sich gelohnt.

Was du aus meinen Tiefpunkten lernen kannst

Ok, das war jetzt ganz schön viel von mir und du fragst dich sicher, was du jetzt davon hast. Nunja, was ich aus alledem gelernt habe kannst du vielleicht auch mit Ereignissen aus deiner Vergangenheit verbinden. Und für alles was in Zukunft auf dich zu kommt und im ersten Moment schlimm aussieht, fasse ich dir folgend die Tipps nochmal zusammen:

  • Denk daran, Unzufriedenheit ist auch ein Treibstoff, wenn du weißt was du nicht willst dann hast du schon eine ganze Portion Motivation um das zu erreichen, was du willst
  • Nach Schlechtem kommt auch immer wieder etwas Gutes – sei dankbar für das was gut läuft und schön ist
  • Aus jeder Schwierigkeit die du überwinden kannst wirst du später umso stärker sein
  • Mach dir keine Sorgen um verlorenes, halte dir vor Augen, dass es nicht viel braucht und Glück aus dem Inneren kommt
  • Egal vor welcher Hürde du gerade stehst, heute in einem Jahr wird sie bestimmt kein Problem mehr sein
  • Vergiss nicht, wenn du etwas wirklich willst und Ausdauer beweist, dann kannst du es auch schaffen

Kommen dir einige der Lehren die ich aus schweren Zeiten ziehen konnte bekannt vor, aus deiner Vergangenheit? Was konntest du lernen und welchen Herausforderungen stellst du dich gerade? Hinterlass einen Kommentar oder teil deine Erfahrungen auch gerne im Rahmen der Blogparade unter dem Artikel.
Sei du selbst und geh deinen Weg!