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Non, Je ne regrette rien

Bereust du manchmal die Dinge, die du getan hast? Stehst du manchmal morgens auf und hast ein schlechtes Gewissen, weil du gestern nicht ganz so cool zu deinem Partner warst? Oder fragst du dich sogar manchmal, wie dein Leben verlaufen wäre, wenn du dies oder jenes nicht gemacht hättest?
Das schlechte Gewissen
Die Rede ist vom schlechten Gewissen. Im Grunde fühlen wir uns schlecht, böse oder minderwertig, weil wir etwas getan haben und im nachinein feststellen, dass das keine gute Sache war.
Dieses schlechte Gewissen kann man ganz getrost in die Schublade soziale Konditionierung stecken. Nachdem du mit einem Feuerzeug gespielt, das Tintenfass auf dem Teppich ausgeleert oder einem Freund deiner Mutter einfach mal zu deutlich die Meinung gesagt hast, da hast du wahrscheinlich die Missbilligung deiner Eltern zu spüren bekommen.
Indem deine Eltern dich sogar lange im Nachinein für die Dinge bestraft haben, die du einmal getan hast, haben sie dir beigebracht, dass man sich für schlechte oder dumme Taten auch später noch schlecht fühlen muss.
Allerdings wird es im erwachsenen Alter einmal Zeit die Dinge gründlich zu hinterfragen. Deshalb einmal ganz pragmatisch: Bringt es denn etwas? Versuche dir diese Frage einmal wirklich ehrlich zu beantworten.
Die Folgen
Was hast du nun also von deinem schlechten Gewissen? Klar, du fühlst dich schlecht. Der Grund, warum deine Eltern dir ein schlechtes Gewissen machen wollen ist natürlich, dass du etwas aus der Sache lernst und unerwünschtes Verhalten nicht wiederholst.
Allerdings kannst du davon ausgehen, dass du die Sache nach Möglichkeit nicht wiederholst, weil du sie nun selbst als nicht gut erkannt hast.
Ansonsten bringt dir ein schlechtes Gewissen nicht viel. Vielmehr blockiert es dich. Du kannst im Nachinein nicht mehr ändern, was du bereits getan oder gesagt hast. Es geht einfach nicht.
Trotzdem aber quälst du dich mit negativen Gefühlen selbst und grübelst darüber nach was hätte sein können wenn… Das wiederum hält dich davon ab, dich auf die wirklich schönen und wichtigen Dinge konzentrieren zu können.
Es passiert immer das richtige
Wenn du feststellst, dass du einen Fehler gemacht hast, dann denk daran, dass du es zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht besser wusstest.
Ich weiß, das klingt ein wenig nach Schicksalsglaube, doch genauer betrachtet ist es das nicht. Du tust zu jedem Zeitpunkt das was du tun kannst. In dem Moment in dem es passiert ist hättest du einfach noch nicht anders reagieren können.
Mir selbst gibt dieser Gedanke immer ein wenig Ruhe. Wenn ich etwas vermasselt habe dann denke ich daran, dass ich es zu dem Zeitpunkt eben nicht besser wusste, doch für die Zukunft merke ich es mir.
Aus Fehlern lernen
Das heißt nicht, dass man einfach weiter machen soll wie bisher und alle Fehler durch dieses Prinzip einfach entschuldigen. Aus Fehlern kann man immer lernen.
Ich selbst versuche alles was daneben geht als eine Art Lektion zu sehen. So kann ich daraus lernen und mir vornehmen es in der Zukunft einfach besser zu machen.
Wenn ich das weiß brauche ich auch kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, denn ich weiß, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde um so etwas nicht zu wiederholen.
In dem Moment habe ich erkannt, dass es nicht unbedingt das richtige war und das ist alles was ich noch machen kann. Denn ändern oder Rückgängig machen kann man es ja nicht mehr.
Eines Tages führte ich mal ein Gespräch darüber mit meinem Dad. Er sagte mir, dass er ein schlechtes Gewissen habe, weil er in meiner Kindheit nicht für mich und meine Geschwister da war. Es schien ihn sehr zu berühren, denn er hatte Tränen in den Augen.
Und ich sagte ihm genau das: Ich muss dir nicht verzeihen. Du kannst es nicht mehr ändern, egal was du machst. Es ist geschehen, wie es geschehen ist und es ist so passiert, wie es passieren sollte. Alles was ich von dir will, ist dass du jetzt und in Zukunft für mich da bist. Wegen dem, was früher war brauchst du dich nicht mehr schlecht zu fühlen.
Wiedergutmachung
Das alles gilt natürlich auch dann, wenn du ein schlechtes Gewissen hast, weil du jemanden verletzt hast. Du kannst es nicht mehr ändern, aber daraus lernen.
Doch besonders dann, wenn man einem anderen Menschen weh getan hat lohnt es sich das in irgendeiner Form „wieder gut zu machen“.
Um das zu erreichen kannst du mit ihm reden, ihm erklären warum du etwas getan oder gesagt hast, dass du ihn gar nicht verletzen wolltest. Oder du kannst dich natürlich aufrichtig entschuldigen, oder ihm etwas von Herzen gutes tun.
All diese Dinge solltest du aber nur dann tun, wenn sie auch wirklich ernst gemeint sind und von Herzen kommen.
„Ich bereue nichts“ ist für mich so eine Art Lebensmotto. Damit bin ich auch immer sehr gut gefahren. Es gibt bloß eine einzige Sache in meinem Leben, die ich mir noch nicht verziehen habe. Mit allem anderen gehe ich wie oben beschrieben um.
Dadurch kann ich mich auch mit meinen Fehltritten gut fühlen und meine Ressourcen für die Zukunft besser nutzen.
Wenn du also einen Fehler gemacht hast, dann akzeptiere, dass es jetzt so ist, denke daran, dass du deiner Situation und deinen Fähigkeiten nach gehandelt hast, lerne daraus für die Zukunft und mach gut, was wieder gut zu machen ist. Bereue aber nicht, was du getan oder nicht getan hast.
Wie gehst du mit deinen Fehlern um? Hast du öfter ein schlechtes Gewissen? Schreib mir doch einen Kommentar, ich freue mich über dein Feedback. 🙂
Sei du selbst und geh deinen Weg!